Funk­tio­nal­op­to­me­trie

Exper­tIn für die Ent­wick­lung des Sehens und der Wahr­neh­mung

Selbst bei gesun­den Augen kann es auf­grund eines gestör­ten Seh­ver­hal­tens oder einer feh­ler­haf­ten Seh­ent­wick­lung zu Pro­ble­men bei der Wahr­neh­mung kom­men. Dies zu klä­ren ist das Kern­ge­biet der Funk­tio­nal­op­to­me­trie.

Was ist Funk­tio­nal­op­to­me­trie (FO)

Die Funk­tio­nal­op­to­me­trie (Beha­vi­oral Opto­me­try) ist ein spe­zi­el­les Teil­ge­biet der Augen­op­tik (Opto­me­try). Sie beschäf­tigt sich wis­sen­schaft­lich und the­ra­peu­tisch mit der Ent­wick­lung und der Qua­li­tät des Sehens und der visu­el­len Grund­funk­tio­nen. Bei Stö­run­gen visu­el­ler Funk­tio­nen, die bei gesun­den Augen und gesun­dem Hirn auf­tre­ten (die Stö­run­gen kön­nen Fol­gen einer Erkran­kung sein), wer­den die beein­träch­tig­ten Funk­tio­nen ana­ly­siert und mit­tels indi­vi­du­el­ler sys­te­ma­ti­scher Übun­gen (Visu­al­trai­ning) und opti­scher Kor­rek­tio­nen trai­niert.

Sehen bedeu­tet Wahr­neh­men

Sehen ist mehr als nur die Abbil­dung in den Augen, deut­lich mehr als der Visus. In jedem Auge ent­steht immer ein Bild des gesam­ten Rau­mes vor uns. Doch wir „sehen“ nicht alles, was in den Augen abge­bil­det wird. Jeder „sieht“ nur das, was wich­tig für ihn ist.

Das Gehirn selek­tiert die ein­ge­hen­den Infor­ma­tio­nen und lässt nur das bewusst wer­den, was für den Ein­zel­nen in die­sem Moment von Inter­es­se ist. Der Rest bleibt unbe­wusst. Wenn man will, kann man sagen, das Gehirn sieht alles und jeder sieht nur das, was sein Gehirn ihm erlaubt.

Das Sehen ist eine Fähig­keit, die nicht ein­fach ange­bo­ren ist. Jeder Mensch muss das Sehen erler­nen. Das kann man sich wie das Lau­fen vor­stel­len. Im Ide­al kom­men wir mit zwei Füßen auf die Welt, doch das Lau­fen muss jeder müh­sam erler­nen. Genau­so reicht das Vor­han­den­sein zwei­er Augen nicht aus, um sehen zu kön­nen. Im Durch­schnitt dau­ert das Erler­nen des Sehens 14 Jah­re.

Sehen ist sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung

Der Geschmack und das Sehen sind bei­des Sin­ne. Obwohl die Sin­ne ana­to­misch von Mensch zu Mensch gleich auf­ge­baut sind, neh­men Men­schen unter­schied­lich wahr. Die Vor­stel­lung von Schär­fe ist sub­jek­tiv: Was für den einen als scharf emp­fun­den wird, kann für den ande­ren mild erschei­nen.

Wenn die Wahr­neh­mung allein von der Anatomie/Physiologie der Sin­ne bestimmt würde, dann würde jeder Mensch den Geschmack einer Spei­se gleich emp­fin­den. Das ist aber nicht so.

Die Men­schen unter­schei­den sich in ihrer Bio­gra­fie. Selbst ein­ei­ige Zwil­lin­ge haben unter­schied­li­che Bio­gra­fien. Schon ihre Geburt unter­schei­det sich. Die Geburt des ers­ten ver­läuft anders wie die Geburt des zwei­ten Zwil­lings.

Um die Unter­schie­de zu erken­nen, muss man nur genau hin­se­hen. Und das tut die Funk­tio­nal­op­to­me­trie beim Sehen.

Die Aus­bil­dungs­in­hal­te an der Opto­nia

Die Aus­bil­dung der Opto­nia in Funk­tio­nal­op­to­me­trie besteht aus 8 Semi­na­ren mit zusam­men 184 Unter­richts­stun­den.

In die­ser FO-Aus­bil­dung ler­nen die Teil­neh­mer, die Qua­li­tät der unter­schied­li­chen visu­el­len Fähig­kei­ten zu mes­sen und ihre Bedeu­tung zu ver­ste­hen.

Es wird der Zusam­men­hang zwi­schen der all­ge­mei­nen Ent­wick­lung und dem Sehen behan­delt. Zum Schluss wer­den Übun­gen und Trai­nings­plä­ne zur Ver­bes­se­rung des Sehens ver­mit­telt.

In der FO-Aus­bil­dung der Opto­nia wird die erfor­der­li­che Theo­rie erar­bei­tet und anschlie­ßend wird alles prak­tisch ange­wandt und geübt.

Ihr Dozent: Uwe See­se

Herr Uwe See­se, stammt aus Bre­men und ist ein typi­scher Nord­deut­scher. Er ist von Beruf Heil­prak­ti­ker (HP) mit dem Tätig­keits­schwer­punkt Funk­tio­nal­op­to­me­trie.

  • Nach Aus­bil­dung zum Augen­op­ti­ker-Gesel­len 1973, arbei­te­te er unter ande­rem 1 1/2 Jah­re im Bun­des­wehr-Kran­ken­haus Ham­burg in der Augen­ab­tei­lung.
  • 1981 leg­te er die Meisterprüfung im Augen­op­ti­k­er­hand­werk ab und arbei­te­te in den fol­gen­den Jah­ren als Augen­op­ti­ker­meis­ter.
  • 2000 kam er mit der Funk­tio­nal­op­to­me­trie (FO) in Kon­takt. Dar­auf­hin mach­te er die Wei­ter­bil­dung zum Funk­tio­nal­op­to­me­tris­ten.
  • 2002 leg­te er die Prüfung in Funk­tio­nal­op­to­me­trie vor einer Kom­mis­si­on der WVAO (Wis­sen­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung für Augen­op­tik und Opto­me­trie) und der SOE (Euro­päi­sche Gesell­schaft für Opto­me­trie) in Mainz ab.
  • Seit 2006 unter­rich­tet er die Funk­tio­nal­op­to­me­trie, zuerst nur die Gebie­te all­ge­mei­ne und visu­el­le Ent­wick­lung.
  • Seit 2008 unter­rich­tet er alle Berei­che der FO.
  • 2008 wur­de er Mit­glied im Kie­ler Ver­ein für Kin­des­ent­wick­lung
  • 2007 schrieb und ver­öf­fent­lich­te er sein Buch über Funk­tio­nal­op­to­me­trie „Sehen muss man ler­nen“.
  • Im Janu­ar 2010 leg­te er die Prüfung zum Heil­prak­ti­ker ab.
  • Im Okto­ber 2010 legt er in Brüssel die Prüfung zum Fel­low der SOE ab.
  • 2012 wech­sel­te er die Berufs­or­ga­ni­sa­ti­on und ist seit­her Fel­low der BOAF.

Die wich­tigs­ten Infos (Funk­tio­nal­op­to­me­trie):

Dau­er

184 Wochen­stun­den ver­teilt auf 8 Wochen­en­den.

Prüfungen/Zertifikat
  • An einer Prü­fung kann auf Wunsch teil­ge­nom­men wer­den.
  • Jeder Teil­neh­mer erhält am Ende des Semi­nars ein Zer­ti­fi­kat.
Vor­aus­set­zun­gen

Erfolg­reich abge­leg­te Meis­ter­prü­fung im Augen­op­ti­k­er­hand­werk.

Teil­neh­mer

Min­dest­teil­neh­mer­zahl: 10 Per­so­nen

Beginn

Auf Anfra­ge

Kos­ten (Funk­tio­nal­op­to­me­trie)

Anmel­de­ge­bühr: 75,-€

Bei Ein­mal­zah­lung: 4.100,-€